וַיְהִ֗י בִּימֵי֙ שְׁפֹ֣ט הַשֹּׁפְטִ֔ים וַיְהִ֥י רָעָ֖ב בָּאָ֑רֶץ וַיֵּ֨לֶךְ אִ֜ישׁ מִבֵּ֧ית לֶ֣חֶם יְהוּדָ֗ה לָגוּר֙ בִּשְׂדֵ֣י מוֹאָ֔ב ה֥וּא וְאִשְׁתּ֖וֹ וּשְׁנֵ֥י בָנָֽיו׃ In der Zeit, in der die Richter [in Israel] regierten, herrschte einst Hungersnot im Lande. Ein Mann aus Betlehem in Judäa wanderte aus, um im Gefilde Moab zu wohnen, er und seine Frau und seine beiden Söhne.
וְשֵׁ֣ם הָאִ֣ישׁ אֱֽלִימֶ֡לֶךְ וְשֵׁם֩ אִשְׁתּ֨וֹ נׇעֳמִ֜י וְשֵׁ֥ם שְׁנֵֽי־בָנָ֣יו ׀ מַחְל֤וֹן וְכִלְיוֹן֙ אֶפְרָתִ֔ים מִבֵּ֥ית לֶ֖חֶם יְהוּדָ֑ה וַיָּבֹ֥אוּ שְׂדֵֽי־מוֹאָ֖ב וַיִּֽהְיוּ־שָֽׁם׃ Der Mann hieß Elimelech, seine Frau hieß Naomi, und seine Söhne hießen Machlon und Kiljon; sie waren Efrater, das ist aus Betlehem in Judäa. Also kamen sie in das Gebiet Moab und blieben dort.
וַיָּ֥מׇת אֱלִימֶ֖לֶךְ אִ֣ישׁ נׇעֳמִ֑י וַתִּשָּׁאֵ֥ר הִ֖יא וּשְׁנֵ֥י בָנֶֽיהָ׃ Elimelech, der Ehegatte der Naomi, starb bald, so dass sie allein mit ihren Söhnen zurückblieb.
וַיִּשְׂא֣וּ לָהֶ֗ם נָשִׁים֙ מֹֽאֲבִיּ֔וֹת שֵׁ֤ם הָאַחַת֙ עׇרְפָּ֔ה וְשֵׁ֥ם הַשֵּׁנִ֖ית ר֑וּת וַיֵּ֥שְׁבוּ שָׁ֖ם כְּעֶ֥שֶׂר שָׁנִֽים׃ Sie führten Frauen nachhause, Moabiterinnen, die eine hieß Orpa und die andere Ruth. So blieben sie dort etwa zehn Jahre.
וַיָּמֻ֥תוּ גַם־שְׁנֵיהֶ֖ם מַחְל֣וֹן וְכִלְי֑וֹן וַתִּשָּׁאֵר֙ הָֽאִשָּׁ֔ה מִשְּׁנֵ֥י יְלָדֶ֖יהָ וּמֵאִישָֽׁהּ׃ Aber auch die beiden, Machlon und Kiljon, starben dann, so dass die Frau allein zurückblieb ohne ihren Mann und ohne ihre Söhne.
וַתָּ֤קׇם הִיא֙ וְכַלֹּתֶ֔יהָ וַתָּ֖שׇׁב מִשְּׂדֵ֣י מוֹאָ֑ב כִּ֤י שָֽׁמְעָה֙ בִּשְׂדֵ֣ה מוֹאָ֔ב כִּֽי־פָקַ֤ד יְהֹוָה֙ אֶת־עַמּ֔וֹ לָתֵ֥ת לָהֶ֖ם לָֽחֶם׃ Darauf machte sie sich auf mit ihren Schwiegertöchtern, um von dem Gefilde Moab zurückzukehren, denn daselbst, im Gefilde Moab, hatte sie gehört, dass der Herr sein Volk bedacht und ihm Brot gegeben habe.
וַתֵּצֵ֗א מִן־הַמָּקוֹם֙ אֲשֶׁ֣ר הָֽיְתָה־שָּׁ֔מָּה וּשְׁתֵּ֥י כַלּוֹתֶ֖יהָ עִמָּ֑הּ וַתֵּלַ֣כְנָה בַדֶּ֔רֶךְ לָשׁ֖וּב אֶל־אֶ֥רֶץ יְהוּדָֽה׃ Sie verließ also den Ort, wo sie bisher gewohnt hatte, sie und ihre beiden Schwiegertöchter; sie wanderten, um nach Judäa zurückzukehren.
וַתֹּ֤אמֶר נׇעֳמִי֙ לִשְׁתֵּ֣י כַלֹּתֶ֔יהָ לֵ֣כְנָה שֹּׁ֔בְנָה אִשָּׁ֖ה לְבֵ֣ית אִמָּ֑הּ (יעשה) [יַ֣עַשׂ] יְהֹוָ֤ה עִמָּכֶם֙ חֶ֔סֶד כַּאֲשֶׁ֧ר עֲשִׂיתֶ֛ם עִם־הַמֵּתִ֖ים וְעִמָּדִֽי׃ Da sprach Naomi zu ihren beiden Schwiegertöchtern: Geht doch, kehrt um, eine jede in das Haus ihrer Mutter; möge der Herr euch Liebe erweisen, wie ihr den Verstorbenen und mir Liebe erwiesen habt.
יִתֵּ֤ן יְהֹוָה֙ לָכֶ֔ם וּמְצֶ֣אןָ מְנוּחָ֔ה אִשָּׁ֖ה בֵּ֣ית אִישָׁ֑הּ וַתִּשַּׁ֣ק לָהֶ֔ן וַתִּשֶּׂ֥אנָה קוֹלָ֖ן וַתִּבְכֶּֽינָה׃ Gebe der Herr, dass ihr Ruhe [gute Versorgung] findet, eine jede im Hause ihres Mannes. Sie küsste sie darauf, und diese erhoben ihre Stimme und weinten.
וַתֹּאמַ֖רְנָה־לָּ֑הּ כִּֽי־אִתָּ֥ךְ נָשׁ֖וּב לְעַמֵּֽךְ׃ Sie sprachen darauf zu ihr: Doch! mit dir wollen wir zu deinem Volke gehen.
וַתֹּ֤אמֶר נׇעֳמִי֙ שֹׁ֣בְנָה בְנֹתַ֔י לָ֥מָּה תֵלַ֖כְנָה עִמִּ֑י הַעֽוֹד־לִ֤י בָנִים֙ בְּֽמֵעַ֔י וְהָי֥וּ לָכֶ֖ם לַאֲנָשִֽׁים׃ Naomi sprach aber nochmals: Kehret doch um, meine Töchter, wozu wollt ihr mit mir gehen? Hab‘ ich denn noch Söhne in meinem Leibe, dass sie eure Männer werden könnten?
שֹׁ֤בְנָה בְנֹתַי֙ לֵ֔כְןָ כִּ֥י זָקַ֖נְתִּי מִהְי֣וֹת לְאִ֑ישׁ כִּ֤י אָמַ֙רְתִּי֙ יֶשׁ־לִ֣י תִקְוָ֔ה גַּ֣ם הָיִ֤יתִי הַלַּ֙יְלָה֙ לְאִ֔ישׁ וְגַ֖ם יָלַ֥דְתִּי בָנִֽים׃ Kehret um, meine Töchter, gehet, denn ich bin zu alt, um noch eines Mannes Frau zu werden. Und selbst wenn ich sagen dürfte: Ich habe Hoffnung, ja ich wurde diese Nacht eines Mannes Frau und gebäre auch Söhne,
הֲלָהֵ֣ן ׀ תְּשַׂבֵּ֗רְנָה עַ֚ד אֲשֶׁ֣ר יִגְדָּ֔לוּ הֲלָהֵן֙ תֵּעָגֵ֔נָה לְבִלְתִּ֖י הֱי֣וֹת לְאִ֑ישׁ אַ֣ל בְּנֹתַ֗י כִּֽי־מַר־לִ֤י מְאֹד֙ מִכֶּ֔ם כִּֽי־יָצְאָ֥ה בִ֖י יַד־יְהֹוָֽה׃ Wolltet ihr auf sie warten, bis sie groß sind? Wolltet ihr euch an sie binden, dass ihr keine anderen Männer heiratet? Nicht doch, meine Töchter, mir ist bitterer zumute als euch; denn ergangen ist über mich die Hand des Herrn.
וַתִּשֶּׂ֣נָה קוֹלָ֔ן וַתִּבְכֶּ֖ינָה ע֑וֹד וַתִּשַּׁ֤ק עׇרְפָּה֙ לַחֲמוֹתָ֔הּ וְר֖וּת דָּ֥בְקָה בָּֽהּ׃ Sie erhoben ihre Stimme und weinten lange. Orpa küsste darauf ihre Schwiegermutter, Ruth aber schloss sich an sie.
וַתֹּ֗אמֶר הִנֵּה֙ שָׁ֣בָה יְבִמְתֵּ֔ךְ אֶל־עַמָּ֖הּ וְאֶל־אֱלֹהֶ֑יהָ שׁ֖וּבִי אַחֲרֵ֥י יְבִמְתֵּֽךְ׃ [Naomi] sprach zu ihr: Deine Schwägerin ist nun heimgekehrt zu ihrem Volke und zu ihren Göttern, kehre auch du heim deiner Schwägerin nach.
וַתֹּ֤אמֶר רוּת֙ אַל־תִּפְגְּעִי־בִ֔י לְעׇזְבֵ֖ךְ לָשׁ֣וּב מֵאַחֲרָ֑יִךְ כִּ֠י אֶל־אֲשֶׁ֨ר תֵּלְכִ֜י אֵלֵ֗ךְ וּבַאֲשֶׁ֤ר תָּלִ֙ינִי֙ אָלִ֔ין עַמֵּ֣ךְ עַמִּ֔י וֵאלֹהַ֖יִךְ אֱלֹהָֽי׃ Ruth jedoch erwiderte: Dringe nicht in mich, dich zu verlassen, mich von dir abzuwenden; denn wohin du gehest, gehe auch ich, wo du weilest, will auch ich weilen; dein Volk sei mein Volk und dein Gott sei mein Gott.
בַּאֲשֶׁ֤ר תָּמ֙וּתִי֙ אָמ֔וּת וְשָׁ֖ם אֶקָּבֵ֑ר כֹּה֩ יַעֲשֶׂ֨ה יְהֹוָ֥ה לִי֙ וְכֹ֣ה יוֹסִ֔יף כִּ֣י הַמָּ֔וֶת יַפְרִ֖יד בֵּינִ֥י וּבֵינֵֽךְ׃ Wo du stirbst, sterbe ich; dort will ich auch begraben werden. So tue mir der Herr und so fahre er fort, nur der Tod wird scheiden zwischen dir und mir.
וַתֵּ֕רֶא כִּֽי־מִתְאַמֶּ֥צֶת הִ֖יא לָלֶ֣כֶת אִתָּ֑הּ וַתֶּחְדַּ֖ל לְדַבֵּ֥ר אֵלֶֽיהָ׃ Da [Naomi] sah, dass sie fest entschlossen war, mit ihr zu gehen, so ließ sie ab, ihr abzureden.
וַתֵּלַ֣כְנָה שְׁתֵּיהֶ֔ם עַד־בּוֹאָ֖נָה בֵּ֣ית לָ֑חֶם וַיְהִ֗י כְּבוֹאָ֙נָה֙ בֵּ֣ית לֶ֔חֶם וַתֵּהֹ֤ם כׇּל־הָעִיר֙ עֲלֵיהֶ֔ן וַתֹּאמַ֖רְנָה הֲזֹ֥את נׇעֳמִֽי׃ Also gingen sie beide, bis sie nach Betlehem kamen. Als sie in Betlehem anlangten, liefen alle Leute der Stadt zusammen und fragten: Ist das Naomi?
וַתֹּ֣אמֶר אֲלֵיהֶ֔ן אַל־תִּקְרֶ֥אנָה לִ֖י נׇעֳמִ֑י קְרֶ֤אןָ לִי֙ מָרָ֔א כִּֽי־הֵמַ֥ר שַׁדַּ֛י לִ֖י מְאֹֽד׃ Sie antwortete ihnen. Nennet mich nicht Naomi [die Liebliche], nennet mich Mara [die Verbitterte), denn der Allmächtige hat mir sehr bitteres Leid zugefügt.
אֲנִי֙ מְלֵאָ֣ה הָלַ֔כְתִּי וְרֵיקָ֖ם הֱשִׁיבַ֣נִי יְהֹוָ֑ה לָ֣מָּה תִקְרֶ֤אנָה לִי֙ נׇעֳמִ֔י וַֽיהֹוָה֙ עָ֣נָה בִ֔י וְשַׁדַּ֖י הֵ֥רַֽע לִֽי׃ Ich bin voll weggegangen und leer hat mich der Herr heimgeführt. Warum nennet ihr mich Naomi, da der Herr mich gebeugt und der Allmächtige mir Leid zugefügt hat?
וַתָּ֣שׇׁב נׇעֳמִ֗י וְר֨וּת הַמּוֹאֲבִיָּ֤ה כַלָּתָהּ֙ עִמָּ֔הּ הַשָּׁ֖בָה מִשְּׂדֵ֣י מוֹאָ֑ב וְהֵ֗מָּה בָּ֚אוּ בֵּ֣ית לֶ֔חֶם בִּתְחִלַּ֖ת קְצִ֥יר שְׂעֹרִֽים׃ So war die Heimkehr der Naomi und ihrer Schnur, der Moabiterin Ruth, welche heimgekehrt waren von den Gefilden Moab. Sie kamen nach Betlehem beim Anfang der Gerstenernte.